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John C. Harsanyi
Bentham John Stuart Mill Epikur John C. Harsanyi

 

 

John C. Harsanyi

 

Geboren in Budapest am 29.5.1920. Studierte zunächst Pharmazie. Er entging der Deportation der ungarischen Juden nur knapp durch Flucht. 1946 schrieb er sich erneut an der Budapester Universität ein und promovierte 1947. Seine Frau lernte er kennen, als sie als Studentin eine seiner Vorlesungen in Psychologie besuchte. Als erklärter Antimarxist musste er 1950 vor der Stalinisierung Ungarns flüchten und erreichte über Österreich schließlich Australien. Dort musste er sich zunächst seinen Lebensunterhalt durch Fabrikarbeit verdienen und erlangte 1953 den M.A. in Economics. Kurz darauf wurde er „visiting fellow“ in Queensland. Später lehrte und forschte er unter anderem in Stanford, Wayne State University, Detroit, Canberra und Berkeley.

In den 50iger Jahren befasste sich John C. Harsanyi intensiv mit der Anwendung der (Risikonutzenfunktion / von Neumann Morgenstern Nutzenfunktion) in der Wohlfahrtstheorie. Insbesondere für seine Arbeiten zur Spieltheorie erhielt John C. Harsanyi im Jahre 1994 den Nobel-Gedenkpreis für Ökonomie gemeinsam mit Reinhard Selten und John Nash.

John C. Harsanyi starb am 9. August 2000.

 

Die Bedeutung Harsanyis für die Entwicklung der utilitaristischen Theorie ergibt sich insbesondere aus seinen Arbeiten zur Theorie des Gesellschaftsvertrags und seiner Diskussion der Theorien von John Rawls.

Harsanyi hat die Theorie der „Gerechtigkeit als Fairness“ zwar bereits vor Rawls anhand von Adam Smith Figur des „unparteiischen Beobachters“ formuliert, aber letzterer wurde weitaus bekannter, so dass die Kritik Harsayis an der rawlsianischen Gerechtigkeitstheorie besondere Bedeutung zukommt.

John Rawls benutzt in seiner „Theorie der Gerechtigkeit“ das Modell eines Gesellschaftsvertrags, der hinter dem „Schleier der Unwissenheit“ geschlossen werden soll. Das heißt, wenn die Menschen über die Gesellschaftsordnung bestimmen, ohne vorher zu wissen, welche Stellung sie in dieser einnehmen würden, so entstehet ein gerechtes Ergebnis. Es gelang Harsanyi plausibel darzulegen, dass die Menschen in dieser Situation jene Gesellschaftsordnung wählen würden, die ihren Erwartungsnutzen maximiert (für Details siehe Dokument Nr1). Damit gelang Harsanyi die Begründung des Utilitarismus unter den Annahmen von John Rawls, der seinerseits Grundgedanken der Ethik Immanuel Kants weiterentwickelte – und zeigte damit, dass der Utilitarismus entsprechend (auch erkenntnistheoretisch) zu begründen ist.

 

 

 

 

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Stand: 02. Juli 2001